Heute widmen wir uns dem neuen Smartphone Flaggschiff von Apple. Dem iPhone 13 Pro. Und zwar unter einem ganz besonderen Blickwinkel. Dem Blickwinkel eines Content Creators.
Wir vertrauen in unserer Agentur schon seit Jahren auf die Systeme von Apple. (Ja, wir lieben unseren goldenen Käfig)
Was man wirklich betonen muss ist, dass egal ob iPhone, iPad oder iMac – die Geräte spielen wunderbar zusammen und erleichtern den Agenturalltag ungemein. Als Apple das neue iPhone präsentierte, haben wir nicht lange gezögert und gleich eines bestellt. Kurze Zeit später kam das Päckchen im Büro an und wir dachten – lass uns eine Story draus machen und einen Blog über unsere Erfahrungen schreiben.
Unboxing
Dieses Jahr zeigt die Box wieder die iPhone Hinterseite. Vermutlich wegen dem neuen Kamerasystem, welches der Grund für ein Upgrade ist (in unseren Augen zumindest). Wie letztes Jahr schon ist auch diesmal kein Powerbrick (Steckdosenadapter) dabei. Die Umwelt wird’s Apple danken. 😜
Äußerliches
Notch
Der sogenannte Notch, der bei der Enthüllung des iPhone X vor 4 Jahren viel Spot bekommen hat, findet sich auch auf dieser iPhone Generation. Jedoch ist er dieses Jahr 20% kleiner. Unserer Meinung nach ist das eine schöne Änderung. Jedoch macht Apple nichts mit dem neugewonnen Platz. Es werden die gleichen Daten angezeigt wie beim Vorjahresmodell.
Dicke
Das iPhone hat ein bisschen zugenommen. Laut Apple Webseite ist es ganze 0,15 mm dicker und ganze 16 Gramm schwerer.
Bildschirm
Ein Feature auf das wir besonders gespannt waren ist das ProMotion Display, welches mit 120 Hz funktioniert und für eine flüßigeres Nutzererlebnis sorgt.
Dieses Display ist uns bereits von den iPad Pros, die wir im Einsatz haben, bekannt und bereichert unsere Workflows. Wir waren daher sehr gespannt, wie der Bildschirm sich auf das Nutzererlebnis am iPhone auswirkt.
Und hier müssen wir offen und ehrlich sagen: Es ist schon verdammt cool und sorgt für ein neues Nutzererlebnis am iPhone.
Batterie
Die Batterie beim iPhone ist für Content Creator überaus wichtig. Aber mit der Magsafe Batterie von Apple oder anderen Powerbanks kann man ein iPhone auch einen ganzen Drehtag betreiben.
Wir haben die beiden iPhones gegeneinander antreten lassen und das iPhone 13 Pro hatte nach einem halben Drehtag noch einen Akkuzustand von 67%, das iPhone 12 Pro war bereits bei 34%. Aber das ist nicht wirklich schwer, immerhin ist es frisch aus der Packung, hat eine stärkere Batterie verbaut und tritt gegen ein 1 Jahr altes iPhone an, das den einen oder anderen ladeintensiven Dreh hinter sich hatte.
Prozessor
Wie jedes Jahr geht Apple stark auf die Neuerung ihres Prozessors ein. Wieviel neue Kerne hinzugefügt wurden und welche anderen Gimmicks der Prozessor noch hat.
Wir verstehen es. Sie sind stolz drauf, denn immerhin stellen sie ihre eigenen Prozessoren her.
Aber im täglichen Gebrauch haben wir nicht viel Unterschied gemerkt, im Vergleich mit dem iPhone 12 Pro. Die Geschwindigkeit beim Rendern in iMovie ist ein wenig flotter. Bei Apps wie Canva oder Lightroom gibt es einen minimalen Geschwindigkeitsschub. Die Apps fühlen sich flüßiger an, aber das ist hauptsächlich dem Bildschirm geschuldet.
Wo man einen Unterschied merkt, ist bei Videospielen aber wir müssen dazu sagen, dass wir keine großen iPhone Gamer sind, deshalb können wir hier keine Vergleiche in der Experience liefern.
Die Kamera
Das größtes Upgrade für uns Content Creator ist auf jeden Fall die Kamera. Schauen wir uns die Änderungen im Detail an.
Sensor & Objektive
Der Sensor des „normalen“ Weitwinkel-Objektivs ist um 84% gewachsen, im Vergleich zum iPhone 12 Pro. Dadurch kann der Sensor mehr Licht aufnehmen. Die Vorteile, die daraus entstehen, sind eine bessere Bildqualität, eine bessere Low-Light Performance und er sorgt zudem für ein schönere, weichere DOF – depth of field.
Das iPhone 13 Pro besitzt neben dem normalen Weitwinkel mit einer 26mm Brennweite, ein 77mm Teleobjektiv mit 77mm Brennweite und das Ultra-Wide Objektiv mit 13mm Brennweite und Macro Funktion. Aber dazu kommen wir gleich. Schauen wir uns zuerst die Low-Light Performance an. Denn viel Content entsteht natürlich auch in dunklen Räumen und ein Videolicht ist vor allem bei spontanen Aktionen nicht immer vorhanden.
Low Light Performance
Wir sehen einen großen Sprung in der Low-Light Performance. Also wenn du als Content Creator oft in dunklen Umgebungen oder sogar in der Nacht aktiv bist, dann solltest du das Upgrade eventuell in Kauf nehmen.
Macro Fotografie
Apple hat ein Feature für Macro Fotografie auf die Ultra-Wide Linse des iPhones gebracht. Das iPhone kann jetzt bei einem Abstand von 2 cm Scharfstellen und schöne Bilder schießen. Das ist natürlich auch ein großer Plus Punkt für jeden Content Creator. Mit echter Macro Fotografie kann man es jedoch nicht vergleichen.
Cinematic Mode
Der Cinematic Mode war für uns der Kaufgrund für das iPhone 13 Pro. Wir haben bereits mit vielen Kameras gearbeitet. Von der kleinen DSLR bis zur großen Cinema-Kamera und daher wissen wir, wie wichtig es ist mit dem Fokus das Auge des Zuschauers zu lenken.
Wir waren also sehr angetan von Apples Showcase und auch von den lobenden Worten von Katheryn Bigelow und Greig Fraser. Wir konnten es kaum erwarten den Cinematic Mode auszuprobieren. Unser Ersteindruck ist – … okay.
Der Blur schaut je nach Lichtsituation und Einstellung sehr künstlich aus und vor allem bei den Haaren neigt er dazu Fragmente zu erzeugen.
Was auch noch ein kleiner Nachteil ist – die Aufnahme im Cinematic Modus ist auf 30 FPS und 1080p limitiert.
Was uns jedoch sehr gefallen hat, ist das nachbearbeiten der Clips. Wir können im Nachhinein die stärke des Blurs einstellen, als auch den Fokus. Wer die Lytro Kameras kannte, weiß wovon wir sprechen. Nur das es jetzt auch mit Videos funktioniert. Das hat einen erheblichen Vorteil für uns Content Creator, denn wir haben schließlich die Möglichkeit jederzeit einen Focus-Shift auszuführen. Jedoch sollten die Shots trotzdem gut geplant und geframed sein.
ProRes Video
Ein weiteres Highlight für uns war die Ankündigung von Apples Video Codes ProRes. Immerhin arbeiten wir bei uns in der Agentur sehr viel mit ProRes Footage und finden das Handling des Formats super. ProRes ist noch nicht verfügbar am iPhone, aber Apple hat versprochen es nachzureichen mit einem iOS Update. Wann das Update kommt steht noch in den Sternen. Wir schätzen Ende Oktober oder Anfang November.
Ist das Upgrade vom 12 Pro auf das 13 Pro das Geld wert?
Wenn ihr hauptsächlich Video Content auf dem iPhone produziert, würden wir sagen: JA!
Cinematic Mode und die bessere Kamera liefern gutes Material für eure Content Pipeline.
Durch den größeren Sensor und die besseren Objektive macht das iPhone natürlich auch bessere Fotos, also wenn du das beste iPhone zum Fotografieren willst, lautet unsere Empfehlung JA zum Upgrade.
Wenn du aber wenig Wert auf die Kamera legst, oder mit der Performance deines jetzigen iPhones zufrieden bist, würden wir dir das Upgrade nicht empfehlen. Natürlich, der Bildschirm und die längere Batterielaufzeit sind schöne Features, aber das Upgrade vom Vorjahresmodell nicht das Geld wert.
Content Creator, die viel mit ihrem iPhone arbeiten und zurzeit ein iPhone 11 / 11 Pro oder älter in ihren Workflows besitzen, sollten hingegen über ein Upgrade nachdenken.